Über Honig produzierende Bienen besonderer Art

Die stachellosen Bienen, Fleisch fressende Bienen und die Afrikanisierten Honigbienen


Vorratshütten mit Bienenstöcken in NO-Indien (Arunachal Pradesh, Lohit)

Die stachellosen Bienen (Meliponini)

Weltweit gibt es über 500 Arten von stachellosen Honigbienen, etwa 400 davon allein in Brasilien. Sie bilden Staaten mit einer Königin und sammeln Pollen, wie die in Europa heimischen Honigbienen auch.

Ähnlich wie bei solitären Bienen wird Futter nur einmal zusammen mit einem Ei in einer Zelle abgelegt und diese dann verschlossen. Eine Nachfütterung, wie sie z. B. bei der Honigbiene stattfindet, unterbleibt.


Imker im Coorg-Distrikt, SW-Indien, mit stachellosen Bienen

In freier Wildbahn finden sich die stachellosen Bienen der Gattung Melipona in Süd-und Mittelamerika wie auch andere Wildbienen in hohlen Baumstümpfen oder Ästen; die Beuten indischer, südamerikanischer u.a. Imker ahmen dies nach. Waagerecht montierte und einen halben Meter lange Holzkisten schmücken ihre Hauswände. Vorne, beim Flugloch, befinden sich der Brutraum und das Pollenlager, weiter hinten ein abschraubbarer Teil für den Honigraum. Zur Stabilisierung der Waben dienen kleine Säulen aus Propolis und Wachs. Die Stirnseiten der Kästen werden mit einem Plastikschirm geschützt, damit Geckos die Bienen nicht am Flugloch wegschnappen.

Der Weg zu einer ergiebigen Futterquelle wird nicht wie von Honigbienen mit einem Tanz, sondern mit Duftmarken angezeigt. Im Falle der Meliponini werden die Flugbahnen zu Futterquellen durch Sekrete aus den Labialdrüsen markiert.

Viele der stachellosen Arten sind Angriffen von Räuberbienen ausgeliefert. Diese, ebenfalls stachellos, aber meist etwas größer, dringen in fremde Nester ein und stehlen Honig und Pollen, selbst Wachs.

Bislang wurde angenommen, dass die Arbeitsteilung bei Bienen hauptsächlich auf dem Alter beruht. Junge Tiere sind im Innern des Stocks mit der Reinigung beschäftigt und versorgen die Larven. Mit zunehmendem Alter wandern sie Richtung Nestausgang, um dann von dort aus auf Nahrungssuche zu gehen. Bei den Soldatinnen verhält es sich anders. Sie sind von Geburt an größer als ihre Nestgenossinnen, das heißt, die Arbeitsteilung in einem Bienenstock beruht nicht nur auf dem Alter der Tiere, sondern auch auf ihrer Morphologie.


Tetragonula hockingsi mit bis zu 10000 Arbeiterinnen (Australien)

Melipona-Bienen zählen zu den wenigen Arten, die ihren Honig in Töpfe füllen – die Imker entnehmen den Honig dann mittels kleiner Spritzen aus den Vorratstöpfen.

Bei mehreren Reisen nach Nordost-Indien stießen wir in den Bergen vom Nagaland, von Lohit in Arunachal Pradesh und von North-Cachar auf eine neue, uns unbekannte Honigbienenrasse, zu der ich in der Literatur keine Hinweise fand. Nach dem Aussehen kamen nur die Grabwespen (Passaloecus gracilus) in Frage, aber die leben solitär. Eine weitere Einordnung wäre die Familie der stachellosen Bienen, aber mein Informant sagte mir, sie könnten auch stechen, wenn auch harmlos.

Die kleinen schwarzen Tierchen von der Größe kleiner Fliegen oder Ameisen lebten meist in Klotzbeuten, die draußen am Haus unter dem Dach standen oder an der Wand hingen. Bei unsrer Frage nach dem Inhalt der Baumstücke sagte man uns, darin lebten Bienen. Beim Betrachten der spärlichen Bewegungen vor dem Einflugloch, das sich meist durch einen vorgebauten Trichter von etwa 5 cm auszeichnete, konnte ich nicht glauben, dass es sich hierbei um Honigbienen handeln sollte.

Bei meiner letzten Reise durch den indischen Bundesstaat Nagaland stieß ich erneut auf solche Beuten in dem Dorf Nokyan im Bezirk Tuensang. Aber diesmal traf ich einen Imker, der die Minibienen in einem kleinen Bretterkasten hält. Er findet die Völker im Wald, beschneidet der Königin die Flügel und setzt sie in seinen Bretterkasten, den er gut abdichtet, weil diese Bienen sehr kälteempfindlich seien. Nur einmal im Jahr, in den heißen Monaten März-April könne er bei ihnen Honig entnehmen. Der Honig werde nur als Medizin zum Aufstreichen auf Wunden genutzt. Er zeigte uns ein kleines Fläschchen und ließ mich von dem sehr flüssigen Honig dieser Bienen probieren. Er schmeckt etwas säuerlich nach Ameisensäure.

Inzwischen weiß ich, dass sie wohl zur Rasse der stachellosen Bienen (Tetragonula Iridipennis) gehören. Ihr Biss ist schmerzhaft wie ein Moskitostich.

Die Dammarbiene (Tetragonula iridipennis)

Die indische stachellose Biene, auch Dammarbiene (Tetragonula iridipennis) genannt, ist eine Bienenart aus der Familie der Apidae, einer Unterfamilie der Meliponae, zu denen 500 Arten zählen (Wille 1983). Viele ältere Referenzen haben diese Art fälschlicherweise der Melipona und der Trigona zugeordnet.

Die „Dammar“-Bienen sind weniger als 5mm groß. Dammar ist ein Harz von Flügelfruchtgewächsen (Dipterocarpaceae), meist immergrüne Bäume, die z.T. sehr harzhaltig sind.

Lokale Namen der Dammar-Bienen in Indien: “putka” in Sikkim and Nepal, “ngap siwor”, “ngap hamang” und “ngap khyndew” in Megalaya bei den Khasi und “cherutheneecha” and “arakki” in Kerala.

Ihre Nistplätze sind Baumstämme und Wandhöhlen. Sie sind relativ bodennah und befinden sich in Höhen zwischen 1,93 m und 2,2 m über dem Boden. Als Baumaterial für ihre Nester benutzen sie eine Mischung aus Wachs, Propolis, Harz, Pflanzenfasern und Lehm, das auch cerumen genannt wird (Rasmussen and Camargo 2008).

Die Poren des Bienenstocks versiegelt T. iridipennis mit einer Substanz, die durch Mischen eigener Speicheldrüsensekrete mit pflanzlichen Harzen (Propolis) entsteht, um das Nest vor Wind und Regen zu schützen. Ähnlich verfahren ja auch die europäischen Honigbienen.


Röhreneingang zu einem Volk der stachellosen Bienen in Lohit, NO-Indien

Der Honig

Die Biene T. iridipennis lagert den Honig in Töpfchen, die sich in einer Lebensmittellagerzone des Nestes befinden. Die Lebensmittellagerzone enthält einen Honiglagertopf und einen Pollenspeichertopf, die jedoch häufig miteinander vermischt werden. Die produzierte Honigmenge beträgt relativ kleine 600-700 Gramm pro Jahr.

Der Honig von T. iridipennis enthält antioxidative Flavanoiden, weil die Arbeiter Honig aus medizinisch wichtigen Kräuterpflanzen und Blumen sammeln. Eine Studie, in der die Zusammensetzung von T. iridipennis- Honig mit der anderer indischer Bienenarten verglichen wurde, ergab, dass der Honig von T. iridipennis zu den höchsten Mengen an Flavonoiden und Flavonolen gehört und eine relativ hohe Stickoxid-Abfangaktivität aufweist.

Das unterschiedliche Schwarmverhalten von stachellosen Bienen und größeren Honigbienen

Wie bei anderen stark eusozialen Bienenarten werden neue Kolonien durch Schwärmen gegründet. Bei den stachellosen Bienen wie Tetragonula iridipennis und Honigbienen ist dieser Prozess jedoch unterschiedlich. Bei Honigbienen ist der Prozess abrupt und eine große Gruppe von Arbeitern verlässt die ursprüngliche Kolonie mit der alten Königin, so dass nur wenige Verbindungen zwischen der alten und der neuen Kolonie aufrechterhalten werden. Bei T. iridepennis verläuft der Prozess schrittweise. Erste Pfadfinderarbeiter aus dem ursprünglichen Nest finden einen neuen Nistplatz und transportieren nach und nach Ressourcen aus der Mutterkolonie dorthin. Eine jungfräuliche Königin aus der Mutterkolonie kommt dann normalerweise in Begleitung einer Masse von Arbeitern an. Erst nach einigen Tagen bis zu einem halben Jahr werden die Beziehungen zwischen Mutter- und Tochterkolonien unterbrochen.

Obwohl ursprünglich auf der Insel Sri Lanka entdeckt, kommt Tetragonula iridipennis überwiegend in Indien vor. Insbesondere wurden Studien an T. iridipennis-Kolonien im südindischen Karnataka, Kerala und Tamil Nadu durchgeführt. T. iridipennis kommt auch auf den Inseln Indonesiens vor, wo es ein natürlicher Bestäuber ist. In tropischen Gebieten ernährt sich Tetragonula iridipennis u.a. vom Nektar des Jackfrucht-Baumes.

Imkerei in den Indischen Bundesstaaten

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Imkerei in Arunachal Pradesh (NO-Indien)

Aus ind. Zeitungsberichten:

Pasighat, 2019 May 14

Fünfundzwanzig fortschrittliche Landwirte und Imker aus dem Dorf Sille im Bezirk East Siang nehmen an einem einwöchigen Schulungsprogramm zum Thema "Wissenschaftliche Imkerei für Landwirte / Imker des Bezirks East Siang in Arunachal Pradesh" teil, das hier am College of Horticulture & Forestry (CHF) Montag begann.

Itanagar, 2020 Februar 5

Die Khadi and Village Industries Commission hat in Anwesenheit von Tage Taki, dem Vorsitzenden des Arunachal Khadi Board und wenigen anderen Würdenträgern, 1000 Bienenkästen an 100 Landwirte verteilt. 

VK Saxena betonte die Bedeutung des Honig Missions-Programms von KVIC und sagte: „Arunachal Pradesh hat eine reiche Flora und Fauna und das ungenutzte Potenzial, ein wahrhaft honigproduzierender Staat zu werden. Honig aus großer Höhe ist reich an Antioxidantien und kann daher zu einem Premiumpreis verkauft werden. “

Nicht nur Honig, sondern auch Produkte wie Pollen, Propolis, Gelée Royale und Bienengift sind ebenfalls marktfähig und können den Landwirten, die sonst zur einfachen Arbeit in die Städte ziehen, sehr helfen. Laut einem aktuellen Bericht hat Indien ein Potenzial von etwa 200 Millionen Bienenvölkern gegenüber 3,4 Millionen Bienenvölkern heute. 

Es ist bemerkenswert, dass KVIC seit 2017 allein im Nordosten rund 30.000 Bienenkästen verteilt hat, wodurch zusätzliche Arbeitsplätze in der Honigproduktion für rund 3000 gebildete, aber arbeitslose Landwirte geschaffen wurden. In diesem Jahr plant KVIC, in Arunachal Pradesh rund 2.500 Bienenkästen zu verteilen, während im nächsten Jahr rund 10.000 Bienenkästen verteilt werden sollen.

Imkerei in Meghalaya (NO-Indien)

Die stachellosen Bienen (ngap ryngkai) in Meghalaya bewohnen ideale Gebiete (Khasi hills, Garo hills und Ri-Bhoi, an der Grenze zu Assam). Diese Bienen haben nur einen Flugradius von etwa 5 Metern. Melipona and Trigona genera (Beekeeping in India).

Die Völker in Meghalaya haben viele unterschiedliche Namen für die stachellosen Bienen.

Die Garos sagen „mengkari“ und die Khasis "ngap ryngkai" oder "ngap rika", "ngap rai" oder "ngap khyndew". 'Ngap' bedeutet in Khasi Biene und 'Um-ngap' Honig.

Imkerei im Nagaland (NO-Indien)

Auch im Nagaland finden wir die Tetragonula iridipennis (neben Apis cerana (gewöhnliche Honigbiene), Apis florae (kleine Biene), Apis dorsata (Riesenhonigbiene) und Apis laboriosa (Felsenbiene).

Der Honig ist flüssig und säuerlich und kostet 10,00 – 24,10 € per kg. Eine traditionelle Zucht der stachellosen Bienen findet sich im Dorf Emlo, Zunheboto. In Nagaland, a designated day to celebrate its bees | North East ...

s. meinem Reisebericht: Informationen zu den NAGA

 

Imkerei in Karnataka (SW-Indien)

s. Reisebericht: Karnataka I (Südindien, Imkerei, Seidenraupenzucht, Blutopfer) 2015: Riesenhonigbienen an Tempeldächern, an Felsen und in Bäumen und Begegnungen mit Honigjägern

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Stachellose Minibienen in einer Hauswand

Die stachellosen Bienen in Australien

Von den australischen Wildbienen sind 14 Arten ohne Stachel. Diese Arten haben eine Vielzahl von Namen, wie z. B. Australian native honey bees, native bees, sugar-bag bees oder sweet bees. Die stachellosen australischen Arten sehen alle sehr ähnlich aus. Sie sind klein, schwarz mit haarigen Hinterbeinen zum Transport von Pollen und Nektar. Aus diesem Grund werden sie oft mit der Hummel verwechselt. (Bee Photo Gallery) What are Native Bees?

Die zwei häufigsten Arten sind Trigona carbonaria und Austroplebeia australis, wobei die letztere Art kleiner und weniger aktiv ist. Beide Arten bevölkern das Gebiet um Brisbane. Weil sie für Menschen ungefährlich sind, findet man sie oft in den Gärten der Vorstädte. Tetragonula carbonaria ist eine stachellose Biene, die an der Nordostküste Australiens endemisch ist. Ihr gebräuchlicher Name ist Zuckersackbiene. Sie werden gelegentlich auch als Buschbienen bezeichnet. Es ist bekannt, dass die Biene Orchideenarten wie Dendrobium lichenastrum, D. toressae und D. speciosum bestäubt.

Die stachellosen australischen Arten sehen alle sehr ähnlich aus. Sie sind klein, schwarz mit haarigen Hinterbeinen zum Transport von Pollen und Nektar. Aus diesem Grund werden sie oft mit Hummeln verwechselt. Die stachellosen Bienen speichern den Honig in aus Pflanzenharz gebildeten Zellen. Durch den Kontakt mit dem Harz nimmt er ein besonders Aroma an. Stachellose Bienen werden in den warmen Gebieten Australiens auch für eine Produktion von Honig genutzt.

In den warmen Gebieten Australiens werden stachellose Bienen für eine kleine Produktion von Honig benutzt. In Queensland und dem nördlichen New South Wales produzieren diese Bienen mehr Honig als sie für den eigenen Bedarf brauchen. Einige Imker bedienen eine Marktnische mit Buschhonig und halten stachellose Bienen erfolgreich in Boxen.

Es wurden spezielle Verfahren entwickelt, um eine brauchbare Menge Honig von diesen Bienen gewinnen zu können. Wegen der Struktur der Bienenstöcke ist dieser Honig schwer zu gewinnen. Für die Honigproduktion müssen diese Bienen in speziellen Boxen gehalten werden, die diese Honiglager zugänglich machen, ohne die Neststruktur zu zerstören. Im Gegensatz zu den kommerziellen Honigbienen, die 75 Kilogramm Honig pro Jahr produzieren können, produzieren stachellose Bienen weniger als ein Kilogramm Honig pro Jahr. Dieser Honig hat einen charakteristischen Buschgeschmack, der sich durch Süße und Säure mit einem Hauch von Limone auszeichnet. Dieser Geschmack kommt von Pflanzenharzen, die von den Bienen zum Bau der Stöcke und Honigtöpfe benutzt wird, und variiert in Abhängigkeit von den besuchten Blumen und Bäumen.Zur Bestäubung von Kulturpflanzen sind australische Farmer auf die Europäische Honigbiene angewiesen. Allerdings sind die einheimischen Bienen für manche Pflanzen die besseren Bestäuber.

Für die Ureinwohnern in Australien waren die sog. Zuckerbeutel (Ansammlung von kunstlosen "Wachszellenklumpen" der hausfliegengroßen einheimischen Trigona) wichtigste Zuckerquelle. Stachellose Bienen

2013 wurde der Name Trigona in Tetragonula geändert--Trigona carbonaria heißt nun Tetragonula carbonaria; und 30 andere Arten ähnlich. Stingless Bees - Tetragonula & Austroplebeia - Aussie Bee

Die stachellosen Bienen in der Imkerei Ostafrikas

Die einzige Trigona, die in Bienenröhren von Eingeborenen gehalten wird, stammt vom Kilimanjaro. Der nachstehende Bericht der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Kibongoto darf wohl auf Tr. clypeata bezogen werden, da er mit den weiteren Mitteilungen aus dem nahen Schira übereinstimmt. Sjöstedt (Kibongoto):

„Außer den nyuki ist den hiesigen Eingeborenen noch ein Honig lieferndes Insekt bekannt, welches die Wadschagga als ,buwa' (Kidschagga) bezeichnen. Wachs von diesem Insekt wird kaum in den Handel gebracht, da die Gewinnung des Honigs ohne die Zerstöruug der Waben möglich ist. Die buwa, welche ihre Waben ebenso wie die nyuk:i in den von den Eingeborenen überall in hohen Bäumen befestigten rnxinga (Bienenröhren) anlegen, ziehen nach Angabe der Eingeborenen durch die Öffnung des (mxinga) Zweige und Blätter in das Innere und bauen diese seitwärts der Waben zu kugelförmigen Gebilden um, in denen der Honig angesammelt wird. Um den Honig zu gewinnen, durchstechen die Eingeborenen die aus Blättern be­stehenden Ballons und der Honig fließt aus, worauf er in Gefäßen aufgefangen wird."

(Die stachellosen Bienen (Trigonen) in Ostafrika ... von H. Morstatt. S.294)

Die stachellosen Bienen in Amerika

Die Maya Mittelamerikas kultivierten die stachellosen Bienen Melipona beecheii und Melipona yucatanica intensiv für die Honigproduktion. Der traditionelle Maya-Name für Melipona beecheii ist Xunan Kab, was wörtlich Königliche Dame bedeutet. Diese Bienen waren ein Symbol des Bienen-Gottes Ah Muzen Cab und waren Gegenstand religiöser Zeremonien. Familien hatten deshalb Bienenstöcke an ihrem Haus.

Das Wachsgießen wurde ebenfalls von den Maya praktiziert. Das Wachs von Melipona ist weich und einfach zu verarbeiten, besonders in Gegenden mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Melipona ist besonders in den warmen Gebieten der Neotropis von Sinaloa und Tamaulipas (Mexiko) bis Tucumán und Misiones (Argentinien) verbreitet. Es sind mindestens 40 Arten bekannt. Der größte Honigproduzent von Melipona - Bienen in Mexiko befindet sich im Bundesstaat Yucatán, wo Bienen in einem interaktiven Park namens "Bee Planet" untersucht werden.

Einige der Arten wie Melipona quadrifasciata werden in kleinen Kommunen in Südamerika in Nachhaltigkeitsprojekten für die Imkerei verwendet, um kleinen Familien und Bauern neben der Landwirtschaft einen Nebenverdienst mit dem Verkauf vom Honig zu ermöglichen und dabei etwas für den Arten- bzw. Naturschutz beizutragen.

Trigona ist die größte Gattung stachelloser Bienen. Sie umfasst über 80 Arten, die ausschließlich in der Neuen Welt vorkommen. Trigona - Arten kommen in der gesamten Region vor, einschließlich Süd- und Mittelamerika, dem mexikanischen Tiefland und den karibischen Inseln. Sie können in Wäldern, Savannen und künstlichen Umgebungen auftreten. Trigonabienen sind das ganze Jahr über aktiv, in kühler Umgebung weniger.

Fleisch fressende Bienen - die Geier- oder Aasbienen.

Geierbienen (Vulture bees) bilden eine kleine Gruppe von drei eng verwandten nordamerikanischen stachellosen Bienenarten der Gattung Trigona, die sich von verfaultem Fleisch ernähren. Sie ersetzen Pollen durch Fleisch, machen aber dennoch Honig aus Nektar. Dieses ungewöhnliche Verhalten wurde erst 1982 entdeckt, fast zwei Jahrhunderte nachdem die Bienen erstmals klassifiziert worden waren.

Wild- und Honigbienen stammen von einem fleischfressenden Vorfahr ab, einer Wespe. Heute fressen Bienen aber nur Pollen und Nektar, sind also Vegetarier. Wespen fressen auch Pollen und Nektar - und Fleisch. Sie erbeuten auch gerne andere Insekten und verfüttern die an ihre Larven.

Die Geierbiene speichelt auf dem verrottenden Fleisch und verbraucht es dann, wobei sie das Fleisch in ihrem speziellen Magenfach aufbewahrt. Wenn sie in den Bienenstock zurückkehrt, wird dieses Fleisch von einer Arbeiterbiene erbrochen und verarbeitet, die das Fleisch in eine essbare Substanz zerlegt, die Honig ähnelt. Diese Substanz wird dann in topfartige Behälter innerhalb des Bienenstocks gegeben, bis es Zeit ist, die Maden zu füttern.

Die Afrikanisierten Honigbienen – die „Killerbienen“

Die Honigbiene war sowohl in Nord- als auch in Mittel- und Südamerika vor der Ankunft der Europäer nicht heimisch. Im Jahre 1957 entkamen in Brasilien durch Fahrlässigkeit 26 Schwärme mit afrikanischen Königinnen, die sich mit den europäischen Bienen kreuzten. Die afrikanischen Honigbienen waren dem tropischen Klima gut gewachsen. Sie breiteten sich mit einer Geschwindigkeit von 300 bis 500 km pro Jahr über den ganzen Kontinent aus. Sie bringen, wohl nicht zuletzt durch die Erbanlagen aus der Italienischen Biene, sehr gute Honigerträge. Brasilien steht dadurch bei der Honigproduktion weltweit an dritter Stelle.

Warwick Kerr, der 1955 die afrikanischen Bienen nach Brasilien gebracht hatte, konnte im Jahre 1965 durch Einkreuzen von harmloseren Arten die Aggressivität nach eigenen Angaben bremsen, aber gleichzeitig betonte er, dass es die Imker gewesen sind, die keine friedlicheren Bienen mehr hätten haben wollen, da die Afrikanisierten Honigbienen pro Volk 60 bis 80 Kilogramm Honig im Jahr produzieren, was der vierfachen Produktion der alten Arten entspricht.

Der Unterschied der „Killerbienen“ gegenüber anderen Bienenrassen besteht darin, dass bei einer Bedrohung fast alle Bienen des Volkes angreifen, statt wie üblich nur eine kleine Anzahl von Tieren. Auch verfolgen die „Killerbienen“ ihre Opfer hartnäckig. Hierdurch kann sehr leicht die Schwelle von etwa 500 Stichen erreicht werden, bei der bereits ein Kind getötet werden kann, bei Erwachsenen wird es ab ca. 1.000 Stichen kritisch.

Mein Leben mit Bienen

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